Katzenkinder 2014 – Teil 2
Hallo, hier ist Harry!
Ich wollte mal berichten, wie es uns Dreien in letzter Zeit ergangen ist. Wir sind ganz schön gewachsen und ich unterscheide mich in der Größe auch nicht mehr von meinen Geschwistern. Vor 4 Wochen haben wir auch noch mal Zuwachs erhalten. Die kleinen Nervensägen Cedric, Ginny und Hedwig wurden in einer Scheune gefunden und da sie erst ca. 3 Wochen alt waren, kamen sie zu unserer Pflegemutti. Ich war ja anfangs nicht so begeistert und habe gezischt und mein Fell gesträubt aber dann habe ich mich doch an die Drei gewöhnt. Sie haben auch gleich angefangen mit Fressen und Spielen. Nach unserer ersten Impfung, die wir ganz tapfer überstanden haben, wurden Ron und Hermine jeweils als Zweitkatzen in ein schönes Zuhause zu jungen Leuten vermittelt. Unsere Pflegemutti ist in regem Kontakt und hat schon viele Bilder erhalten. Den Beiden geht es richtig gut und mit den großen Katzen verstehen sie sich nach anfänglichen kleineren und größeren Problemen jetzt auch Bestens.
Ich bin nun allein zurückgeblieben aber ich hab ja die Kleinen zum Spielen! Wir toben hier ganz schön rum und stellen auch viel Unfug an. Nachts kuscheln wir uns im Bett ganz eng an unsere Pflegemutti, Das finden wir herrlich! Nächste Woche stehen auch wieder Impfungen an. Ich bekomme meine zweite und die Kleinen ihre erste Impfung.
Ich verspreche auch wieder ganz tapfer zu sein. Mal sehen, ob die Drei das auch sein werden! Ich halte euch in der Katzenkinderstube weiter auf dem Laufenden!
Tschüß!
Euer Harry
Wieder Zuwachs in der Katzenkinderstube im Tierheim. Am Dienstag, dem 17.06.2014, fand der Frühdienst einen Karton mit 2 Katzenkindern vor dem Tor. Da der Karton ein großes Loch hatte, wissen wir nicht, ob es wirklich nur 2 Babys waren. Trotz intensiver Suche konnten jedoch keine weiteren Kätzchen gefunden werden. Die beiden Kleinen sind sehr scheu und zischen bei jedem Kontakt. Da sie auch krank sind wurden sie, wie die anderen 4, zuerst in der Quarantänestation untergebracht und vom Tierarzt behandelt. Zum Glück geht es allen Kätzchen in der Zwischenzeit besser und sie können bald in die Kinderabteilung umgesetzt werden.
Wir können hier wieder einmal nur an alle Katzenbesitzer appellieren, ihre Katzen sterilisieren zu lassen, um ungewünschten Nachwuchs zu vermeiden, denn ein Aussetzen im Wald oder vor dem Tierheim ist mehr als unmenschlich.
Am Freitag, dem 13.06.2014 erhielten wir gegen 17.30 Uhr einen Anruf. Ein Mann teilte uns mit, dass in einem Waldstück zwischen Gablenz und Beutha vier mutterlose Katzenwelpen gefunden wurden. Mit Transportbox und Käscher bewaffnet, machten sich sofort zwei Mitarbeiter auf den Weg. An der B 169 in Höhe Sandstrahlerei erwartete uns der Herr bereits und lotste uns per Fahrrad zur Fundstelle. Dort erwartete uns bereits seine Frau mit 3 ca. 5 Wochen alten Babys im Schoß. Das 4. Baby, ein kleiner Kater, flitzte noch verschreckt im Unterholz umher. Während die drei Kleinen in die Transportbox gehoben wurden, konnte der Ausreißer mit List und Tücke im Käscher gefangen werden. Jetzt nahmen wir die Babys erst einmal genauer unter die Lupe. Alle hatten Schnupfen und verklebte Augen und das Kleinste, ein Kätzchen, war schon ziemlich schwach. Eile war also geboten! Wieder im Tierheim angekommen, wurden die Babys sofort mit Futter und Wasser versorgt und in einer kuschelig eingerichteten Flybox untergebracht. Nach einem Anruf in unserer Tierarztpraxis konnten auch erste Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden. Müde von den Strapazen und zufrieden mit vollem Bäuchlein fielen unsere Findlinge dann in einen tiefen Schlaf.
Wir müssen uns nun wieder einmal fragen: Wer tut so etwas? Wer ist so herzlos und überlässt so kleine, eigentlich noch nicht einmal von der Mutter entwöhnte Fellbündel wissentlich und gewollt ihrem Schicksal im Wald, nicht einmal 5 km von einem Tierheim entfernt? Warum sind Menschen so grausam? Ist Nachwuchs nicht gewünscht, so ist immer eine Sterilisation der Katze das Mittel der ersten Wahl. Stellt sich doch einmal unerwünschter Nachwuchs ein, so findet man bei den Tierschutzvereinen immer Rat und Hilfe!
Wir danken vor allem nochmals der Familie, ohne deren beherztes und umsichtiges Eingreifen die Kleinen die Nacht sicher nicht überlebt hätten!